Mit dem Aufkommen von KI-Tools wie ChatGPT stellt sich immer wieder eine zentrale Frage: Wie gehen wir verantwortungsvoll mit personenbezogenen Daten um? Eine häufige Unsicherheit betrifft die Eingabe von E-Mail-Adressen Dritter in KI-Systeme. Ist das rechtlich erlaubt? Und welche Risiken entstehen dabei?
In diesem Artikel klären wir, ob und wann es erlaubt ist, die E-Mail-Adresse einer anderen Person in ChatGPT einzugeben – und welche Datenschutzbestimmungen Sie beachten sollten.
🔎 Was sind personenbezogene Daten?
Laut der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind personenbezogene Daten alle Informationen, die sich auf eine identifizierbare natürliche Person beziehen. Dazu gehören nicht nur offensichtliche Daten wie Name, Adresse und Telefonnummer, sondern auch die E-Mail-Adresse.
Eine E-Mail-Adresse kann eine Person direkt identifizieren, insbesondere wenn sie den Namen der Person enthält (z. B. max.mustermann@example.com). Das bedeutet, dass sie unter den Schutz der DSGVO fällt.
👉 Kurz gesagt: Eine E-Mail-Adresse ist ein personenbezogenes Datum, das besonderen Schutz genießt.
⚖️ Ist es erlaubt, eine E-Mail-Adresse in ChatGPT einzugeben?
Das kommt darauf an. Die Eingabe einer E-Mail-Adresse in ChatGPT kann datenschutzrechtlich problematisch sein, da die Verarbeitung personenbezogener Daten ohne Zustimmung des Betroffenen gegen die DSGVO verstoßen kann.
Laut DSGVO müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein, um personenbezogene Daten rechtmäßig zu verarbeiten:
Einwilligung der betroffenen Person
Berechtigtes Interesse des Verarbeitenden
Vertragliche oder rechtliche Verpflichtung
Wenn Sie eine E-Mail-Adresse in ein KI-System wie ChatGPT eingeben, sollten Sie sicherstellen, dass Sie eine der oben genannten Voraussetzungen erfüllen. Andernfalls könnten Sie gegen Datenschutzgesetze verstoßen.
🚨 Welche Risiken bestehen, wenn man die E-Mail eines Dritten eingibt?
1. Verstoß gegen die DSGVO
Die unbefugte Verarbeitung von personenbezogenen Daten – wie E-Mail-Adressen – ohne Einwilligung stellt einen Datenschutzverstoß dar. Dies kann rechtliche Konsequenzen haben, z. B. in Form von Geldbußen oder Abmahnungen.
2. Verlust der Kontrolle über die Daten
Wenn Sie eine E-Mail-Adresse in ChatGPT eingeben, wissen Sie nicht genau, wie die Daten verarbeitet werden. Auch wenn OpenAI versichert, dass Nutzerdaten nicht dauerhaft gespeichert werden, bleibt das Risiko bestehen, dass sensible Informationen in falsche Hände geraten.
3. Reputationsschaden
Sollte die betroffene Person erfahren, dass ihre E-Mail-Adresse ohne Zustimmung in ein KI-System eingegeben wurde, könnte das zu Vertrauensverlust und Reputationsschäden führen – insbesondere im beruflichen Kontext.
💡 Wann ist die Eingabe einer E-Mail-Adresse unbedenklich?
In einigen Fällen kann es jedoch unbedenklich sein, die E-Mail-Adresse einer anderen Person in ChatGPT einzugeben, zum Beispiel:
Eigene E-Mail-AdressenEs ist unproblematisch, wenn Sie Ihre eigene E-Mail-Adresse eingeben, um z. B. eine E-Mail-Vorlage zu erstellen.
Öffentlich verfügbare E-Mail-AdressenWenn eine E-Mail-Adresse öffentlich zugänglich ist (z. B. auf einer Website oder in einem öffentlichen Register), kann dies als Einwilligung zur Nutzung gewertet werden – allerdings sollten Sie hier vorsichtig sein.
Fiktive oder anonymisierte AdressenEs ist sicherer, fiktive oder anonymisierte E-Mail-Adressen zu verwenden, wenn Sie ChatGPT beispielsweise bitten, eine professionelle E-Mail zu formulieren.
✅ Tipps für den sicheren Umgang mit E-Mail-Adressen in ChatGPT
Um datenschutzrechtliche Risiken zu vermeiden, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:
Geben Sie keine echten E-Mail-Adressen Dritter einVerwenden Sie stattdessen Platzhalter-Adressen wie beispiel@email.com, um sicherzustellen, dass keine personenbezogenen Daten verarbeitet werden.
Holen Sie die Einwilligung der betroffenen Person einWenn Sie eine E-Mail-Adresse einer anderen Person verwenden möchten, stellen Sie sicher, dass diese vorher zugestimmt hat.
Vermeiden Sie sensible InformationenNeben E-Mail-Adressen sollten auch andere sensible Daten wie Namen, Telefonnummern oder Adressen nicht ohne Zustimmung in KI-Systeme eingegeben werden.
📋 E-Mail-Adressen in ChatGPT – mit Vorsicht nutzen
Die Eingabe der E-Mail-Adresse eines Dritten in ChatGPT kann rechtlich problematisch sein, da diese als personenbezogenes Datum unter die DSGVO fällt. Um rechtliche Risiken zu vermeiden, sollten Sie keine echten E-Mail-Adressen eingeben – es sei denn, Sie haben die Einwilligung der betroffenen Person oder nutzen fiktive Adressen.
👉 MultipleChat kann Ihnen dabei helfen, produktiver mit verschiedenen KI-Modellen zu arbeiten, ohne dass Sie dabei sensible Daten eingeben müssen. Nutzen Sie Tools verantwortungsvoll und achten Sie auf den Schutz von personenbezogenen Daten.
Denken Sie immer daran: Datenschutz geht vor!
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